Einführung: Warum Pedale im SimRacing mehr sind als nur Gas und Bremse
Viele Einsteiger im SimRacing fokussieren sich zunächst auf das richtige Lenkrad. Doch jeder erfahrene Fahrer weiß: Die Pedale sind mindestens genauso wichtig. Vor allem die Bremse entscheidet über schnelle Rundenzeiten, Konstanz und echtes Rennfeeling.
Hier kommen sogenannte Loadcell-Pedale ins Spiel. Sie unterscheiden sich grundlegend von herkömmlichen Pedalen mit Potentiometer-Technik und sind längst nicht mehr nur High-End-Fahrern vorbehalten. Schon ab rund 200 € gibt es sie mittlerweile zu kaufen – und sie revolutionieren das Fahrgefühl.
In diesem Artikel werden Loadcell-Pedale erklärt: wie sie funktionieren, welche Vorteile sie bieten, worauf du beim Kauf achten solltest und warum sie für jeden SimRacer eine der wichtigsten Investitionen sind.
Loadcell-Pedale erklärt: Die Technik hinter der Präzision
Bevor wir ins Detail gehen, schauen wir uns an, was eine Loadcell überhaupt ist.
Eine Loadcell (Drucksensor) misst nicht die Bewegung des Pedals, sondern den tatsächlich ausgeübten Druck.
- Bei Potentiometer-Pedalen → der Pedalweg bestimmt die Bremskraft.
- Bei Loadcell-Pedalen → der Druck deiner Fußkraft bestimmt die Bremskraft.
Warum ist das wichtig?
- Realistische Bremssimulation: In echten Rennwagen wird ebenfalls der Druck und nicht der Pedalweg gemessen.
- Präzision: Kleinste Druckunterschiede lassen sich besser dosieren.
- Konstanz: Du gewöhnst dich an Kraftwerte (z. B. 30 kg Bremsdruck) und bist dadurch konstanter in deinen Rundenzeiten.
Unterschied: Loadcell vs. Potentiometer vs. Hall-Sensor
Um Loadcell-Pedale zu erklären, lohnt sich der Vergleich zu den gängigen Alternativen:
| Technologie | Messung basiert auf | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|---|
| Potentiometer | Pedalweg | Günstig, einfach | Weniger präzise, Verschleiß |
| Hall-Sensor | Magnetfeld / Bewegung | Langlebig, genauer als Poti | Immer noch Weg-basiert |
| Loadcell | Druckkraft | Realistisch, extrem präzise | Teurer, höhere Lernkurve |
👉 Damit wird klar: Wer realistisch und konstant bremsen möchte, braucht Loadcell-Pedale.
Vorteile von Loadcell-Pedalen im SimRacing
Warum schwören so viele SimRacer – vom Einsteiger bis zum Profi – auf Loadcell-Pedale?
1. Realistisches Fahrgefühl
Die Bremse ist das wichtigste Pedal. Mit Loadcell-Technik lernst du, nach Druck und nicht nach Pedalweg zu bremsen – genau wie im echten Motorsport.
2. Höhere Konstanz
Da du dich an einen Druckwert gewöhnst, bist du von Runde zu Runde konsistenter. Besonders in Langstreckenrennen bringt das einen riesigen Vorteil.
3. Präzisere Dosierung
Feines Trailbraking (Bremsen bis in die Kurve hinein) gelingt deutlich besser.
4. Vorteil im Wettbewerb
Im eSport-SimRacing sind Loadcell-Pedale fast Pflicht. Sie machen den Unterschied zwischen Mittelmaß und Spitzenzeiten.
Loadcell-Pedale erklärt: Welche Modelle gibt es 2025?
Der Markt für Loadcell-Pedale wächst rasant. Hier die wichtigsten Optionen unter 200 €, 300 € und im High-End-Segment.
Loadcell-Pedale bis 200 €
- Thrustmaster T-LCM
→ Drei Pedale, Loadcell-Bremse, Software-Einstellungen. Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis. - Fanatec CSL Pedals mit Loadcell Kit (ca. 199 €)
→ Zwei Pedale Basis, Loadcell-Bremse als Upgrade. Modular erweiterbar.
Loadcell-Pedale bis 300 €
- Moza SR-P
→ Solide Metallkonstruktion, Loadcell bis 75 kg, PC-kompatibel. - Heusinkveld (gebraucht in Einsteiger-Varianten)
→ Neupreis höher, aber im Gebrauchtmarkt eine Option.
High-End Loadcell-Pedale (300–800 €)
- Heusinkveld Sprint
→ Branchenstandard, extrem robust, einstellbar. - Asetek Forte / Invicta
→ Motorsport-inspiriert, Loadcell-Bremsen mit hohem Druckbereich.
Praxisvergleich: Welche Loadcell-Pedale für welchen Fahrertyp?
- Einsteiger mit kleinem Budget: Thrustmaster T-LCM → Günstigster Einstieg in die Loadcell-Welt.
- Fortgeschrittene & Aufrüstwillige: Fanatec CSL Pedals + Loadcell Kit → Modular und zukunftssicher.
- Ambitionierte SimRacer: Moza SR-P → Starke Performance im Mittelfeld.
- Profis & eSports-Fahrer: Heusinkveld Sprint oder Asetek Forte → kompromisslose Präzision.
Loadcell-Pedale erklärt: Tipps für den Kauf
Wenn du dir Loadcell-Pedale zulegen willst, beachte folgende Punkte:
- Kompatibilität prüfen
- Manche Pedale funktionieren nur mit bestimmter Hardware (z. B. Fanatec).
- Andere (z. B. Thrustmaster T-LCM) laufen auch standalone am PC.
- Budget festlegen
- Unter 200 €: guter Einstieg
- 200–400 €: solide Mittelklasse
- Ab 400 €: Profi-Setup
- Rig oder Tisch?
- Loadcell-Pedale erfordern oft ein stabiles Rig, da der Druck sehr hoch sein kann (bis 90 kg).
- Software-Optionen
- Einstellbarkeit der Bremskurve und Kalibrierung sind essenziell.
Trainings-Tipps: So gewöhnst du dich an Loadcell-Pedale
Viele Fahrer berichten: „Der Umstieg auf Loadcell war erstmal ungewohnt.“ Das ist normal, da du plötzlich nach Kraft statt nach Pedalweg fährst.
Tipps für den Einstieg:
- Trainiere in einer einfachen Simulation (z. B. Assetto Corsa oder ACC) mit wiederholten Bremsmanövern.
- Kalibriere die Bremse auf deinen bevorzugten Druck (z. B. 40–50 kg für Einsteiger).
- Achte darauf, deine Sitzposition so einzustellen, dass du kontrolliert Druck ausüben kannst.
- Nutze Software-Features (Bremskurve anpassen, Deadzone einstellen).
Nach 2–3 Wochen wirst du dich kaum noch an deine alten Pedale zurückerinnern wollen.
Fazit: Loadcell-Pedale erklärt – Lohnt sich das Upgrade?
Nach allem, was wir gesehen haben, ist klar: Loadcell-Pedale sind die wichtigste Investition im SimRacing nach dem Lenkrad.
- Sie bieten ein realistischeres Bremsgefühl.
- Sie machen dich konstanter und schneller.
- Sie sind inzwischen schon unter 200 € erhältlich.
👉 Wenn du bisher mit Potentiometer-Pedalen fährst, solltest du den Schritt unbedingt wagen. Bereits Modelle wie die Thrustmaster T-LCM oder Fanatec CSL Pedals mit Loadcell Kit heben dein Fahrlevel deutlich an.
Kurz gesagt: Wer ernsthaft SimRacing betreiben will, kommt an Loadcell-Pedalen nicht vorbei.

